Unglaublich, wir sind schon wieder über 4 Wochen aus Kanada zurück, die Familie ist wieder vereint, die "Wieder-Aneinander-Gewöhnen-Phase" ist auch erfolgreich abgeschlossen, jetzt könnte eigentlich das normale Familienleben wieder beginnen. In Bayern sind Ferien, da ist nix mit "normal", zudem ist bei den fast schon tropischen Temperaturen sowieso alles ein bischen lässiger - wirkliche Hundstage, würde unser Dustin sagen :)
Für das Countdown-Blanket hab ich kurz vor unserem Abflug die wenigen noch fehlenden Grannys gehäkelt und die 300 Einzelteile zu einem Ganzen zusammengefügt. Nach unserer Rückkehr war dann nur noch die Einfassung außen rum zu häkeln, nun ist dieser "Zählkalender" fertig und ich freu mich jeden Tag, wenn ich die Decke in Julia's Zimmer sehe - sie hatte große Augen gemacht und nur gemeint "Mama, Du spinnst" - ich hab ihr diesen Kommentar nicht übel genommen, im Grunde hat sie ja Recht, meine Große :)
.... die Leute freundlich, das Wetter ähnlich wie bei uns (zuerst 8 Tage Regen, dann Hitze, die kaum zum Aushalten war), das Essen reichlich und gut, die Wollgeschäfte mit viel Auswahl an handgefärbten Garnen - ein Paradies für mich!
In Vancouver hatten wir sogar die Gelegenheit, in die Färbeküche der kleinen Handfärberei SweetGeorgiaYarns zu gucken und mit einer der Färberinnen zu plauschen - wo darf man das denn in Bayern? Ich konnte mich erst gar nicht entscheiden, welche der wunderschönen Stränge ich als Souvenir mit nach Hause nehmen wollte - die Farben sind einzigartig. Da ich auch in Kelowna im "Art of Yarns" noch einkaufen war, habe ich ganz schöne Schätzchens mitgebracht:
Ich hatte vor dem Flug Bedenken, dass mir das Sicherheitspersonal in München meine Stricknadeln abnehmen könnte, deswegen hatte ich für die 10 Stunden Flug mein Baumwollgarn und eine Häkelnadel eingepackt, war überhaupt kein Problem und ich hatte eine wunderbare Beschäftigung - schlafen konnte ich sowieso nicht. Den Beutel hab ich zwar erst Zuhause fertig gehäkelt, aber er wird mir immer als mein Flugbegleiter im Sinn bleiben:
Während unserer langen Autofahrten auf kanadischen Straßen (herrlich entspanntes Fahren bei 80 - 100 km/h, die Fahrer sind längst nicht so gestresst und fahren sehr rücksichtsvoll, ich hab's als Beifahrerin genossen) wuchs meine kanadische Pferdedecke ein ordentliches Stück, das ist das ideale Mindless-Projekt, ich kann stricken, ohne hinzugucken und gleichzeitig die Landschaft genießen - toll. Ich habe mich ja lange Zeit für den Nuvem nicht erwärmen können, hab das Tuch aber mittlerweile so oft bei Strickfreundinnen gesehen, und ich muß sagen, daß es mir von Mal zu Mal besser gefiel - inzwischen bin ich ein Fan geworden und übelege tatsächlich, ob ich es ein zweites Mal in rotem Wollmeise-Lace stricken soll - verrückt, gell?
Inzwischen hab ich auch die Solarafärbungen aus dem Glas genommen, gewaschen und getrocknet - es ist immer wieder spannend, wie sich die unterschiedlichen Fasern mit den Pflanzenstoffen entwickeln:
Rhabarber ergibt ein gedämpftes Gelb,
Orleanssat mit rot/gelben Zwiebelschalen ein leuchtendes Gelb,
Blauholz ein tolles Lila, Krapp ein helles Pink, Rotholz ein schönes Orange - bei diesem Strang ist aber irgendwas schief gelaufen, als ich den aus dem Glas geholt hatte und gespült hatte, mußte ich feststellen, daß sich die Wolle auflöst - sonderbar, weil ich die gleiche Qualität mit Blauholz einwandfrei rausgeholt hab. Ich hab keine Ahnung, warum das Garn kaputt gegangen ist :(
Jetzt freu ich mich erst mal auf nächste Woche, ich darf einen Färbekurs mit Naturmaterialien bei Karin Tegeler erleben - das wird bestimmt interessant!
Ich wünsch Euch frohe Tage!
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